RIO: Nach Olympia kommt die Pleite

Die Benefizveranstaltung für die Favelas de Mare in Rio da Janeiro des Rotary Club Weinheim https://weinheim.rotary.de am 17. Januar nimmt Fahrt auf. Vor allem der Vorverkauf lässt sich gut an. Wir können schon zum jetzigen Zeitpunkt mit einigen hundert Zuschauern für den Tischtennis-Showkampf von Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska zu Gunsten  rechnen. Und noch sind gut drei Wochen Zeit sich mit einer Familienkarte für 25 Euro oder einer Einzelkarte für 15 Euro einzudecken. Der gesamte Kartenerlös fliesst dem Hilfsprojekt „Favelas da Mare“ zu, mit dem mindestens 125 Frauen und Mütter im Jahr eine berufliche Qualifikation erlangen sollen, die es Ihnen ermöglicht, ihre Familien zu unterhalten.

Topspin gegen die Armut 

Topspin gegen die Armut lautet die Schlagzeile unserer Benefizveranstaltung mit der zusätzliche Finanzmittel erschlossen werden sollen. Damit unterstützen vor Ort unser Partnerclub Rio des Janeiro und eine Qualifizierungsinstitution Frauen, Berufe zu erlernen, sich Fertigkeiten für eine mögliche Selbständigkeit anzueignen und nicht zuletzt ihre Recht besser kennenzulernen: dann können sie unabhängig und freibestimmt ihre Familien besser durch den ohnehin schon beschwerlichen Alltag in den Armutsquartieren der Metropole unter der Christusstatue leiten. Denn wer glaubt, dass das Leben in Rio so unbeschwert wie in der olympischen Tagen weitergeht, irrt.

Das Olympia-Erbe wird zur Last für Rio

MATTHIAS RÜB, Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Rio de Janeiro hat am 27. Dezember einen ausführlichen Artikel zu dem sich anbahnenden wirtschaftlichen Desaters geschrieben (der Link für den gesamten Beitrag: http://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/olympia-2016-verschaerft-krise-von-rio-de-janeiro-14592549.html)

Nur einige, wenige Sätze sollen hier zitiert werden:

“Das ehrgeizige Programm zur Befriedung der gut 700 Favelas von Rio de Janeiro, in welchen knapp ein Viertel der sechs Millionen Einwohner der Stadt lebt, ist faktisch gescheitert…. Mit Blick auf die Fußball-WM und die Olympischen Spiele sollten Drogenkartelle und Gangs ausgeschaltet werden. Das Programm war zunächst erfolgreich.

Die Zahl der Gewalttaten ging zurück, weil die UPP-Einheiten in den Favelas stationiert blieben. Zuvor waren die Stoßtrupps der Bereitschaftspolizei bloß zu Razzien in die Armenviertel eingerückt und hatten sich hernach wieder in ihre Kasernen zurückgezogen. Doch jetzt fehlt das Geld für das teure Programm, das auch Sozialarbeit und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für die befriedeten Favelas vorsah. Prompt ist die Zahl der Verbrechen in Rio wieder in die Höhe geschnellt – im Oktober etwa um 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“.

In dieser Situation ist Soforthilfe geboten. Mit unseren rotarischen Netzwerk, den Partnerclubs in Schwetzingen, Schriesheim und Bielefeld sowie der guten und belastbaren Kontakte zu unserem Partnerclub in Rio ist es gewährleistet, dass die Gelder für dieses Projekt – mehr als 70.000 Dollar – vor Ort bei den Frauen der Favelas da Mare ankommen. Dafür sorgen – wie bei allen internationalen rotarischen Projekten – strenge Kontrollen der die Verwendung der Mittel. Gelder werden nur nach ausführlicher Dokumentation für die geplante Verwendung freigegeben und nachträglich kontrolliert. Dafür sorgen zudem die Berichtspflichten der beteiligten Clubs gegenüber den nationalen und internationalen Gremien von Rotary.

Bericht einer Augenzeugin vor Ort

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Noch einmal ein Zitat, diesmal aus einem Schreiben unseres Partnerclubs in Rio. Die Zeilen stammen von der Vorsitzenden des Deutsch-Brasilianischen Länderausschuss Rotary Deutschland, Frau Christa Bohnhof-Grühn:

 

„Brasilien befindet sich in der schwersten Wirtschaftskrise seit 40 Jahren,Verursacht durch unfähige und korrupte Politiker.Wer darunter leidet ist die Bevölkerung. Leider kann man hier nicht auf die Hilfe des Staates zählen. Der Bedarf an privaten Hilfsprojekten ist gross ! Ich bin der Meinung, dass Rotary hier die Aufgabe hat, der armen Bevölkerung zu helfen. Man würde es sich zu leicht machen, wenn man hier nach dem Staat ruft, der seine Aufgaben sowieso nicht erfüllt. Lass uns denjenigen eine Chance geben, die sich selbst ohne unsere Hilfe nicht helfen können. Ich lebe hier und versuche eine vernünftige rotarische Arbeit zu leisten“.

Wer dieses internationale rotarische Projekt – auch mit kleinem Geld – unterstützen möchte, dem sei folgende Kontonummer an das Herz gelegt. Bitte das Stichwort „RIO“ verwenden.

Rotary Hilfe Weinheim e.V.

Volksbank Weinheim

IBAN: DE15670923000001187600

BIC: GENODE61WNM

 

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Der Kartenvorverkauf hat begonnen!

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Ab sofort können die Eintrittskarten für unseren Tischtennis-Event am 17. Januar 2017 im Vorverkauf erworben werden. Sie haben die Wahl zwischen Familien- und Einzelkarten zu 25,00 bzw. 15,00 Euro. Alternativ erhalten Sie die Karten zum gleichen Preis auch an der Abendkasse. Wir freuen uns auf Sie und ein rasantes Spiel der Weltklasse-Athleten!

Der Vorverkauf erfolgt über den Kartenshop der DiesbachMedien GmbH,
Friedrichstraße 24, 69469 Weinheim, Telefon 06201/81345.

Ajuda-nos, ajudamos a nós mesmos – Helfen Sie uns, uns selbst helfen

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind ebenso Geschichte, wie die Fußball-Weltmeisterschaft. Das Schlaglicht der Welt ist nun an anderen Orten, aber die sozialen Probleme bleiben.

Der Rotary Club Weinheim (https://weinheim.rotary.de) hat daher mit dem Rotary Club Rio de Janeiro beschlossen, als das internationales Projekt für 2016/17 die Berufsausbildung für 125 Frauen in der Gastronomie  zu fördern. Für uns ist es ein klassisches  Vorgehen nach dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe.

Als Schwerpunkt unseres gemeinsamen Projekts haben wir uns die Favela da Mare ausgewählt, das mit 132.000 Einwohnern eines der größten Armenviertel in Rio de Janeiro. Mehr als 50 Prozent der Bewohner sind Frauen, zumeist Farbige. Zehn Prozent von ihnen sind Analphabeten. Und wenn es eine Schulbildung gibt, dann besteht diese nur in wenigen Grundschuljahren. Die Chancen, auch gering qualifizierte Arbeitsplätze zu finden ist damit minimal. Frauen, die einer Beschäftigung nachgehen – und das sind 63 Prozent der Frauen – werden wegen ihrer Qualifikationsdefizite unterdurchschnittlich mit 56 bis 225 Euro entlohnt. Auch für Rio ein ärmlicher Wert.

Die Programminhalt und die rotarische Begleitung vor Ort:

  • Jedes Training dauert 12 Wochen für eine Gruppe von 30 Frauen.
  • Regelmäßige Besuche des Unterrichts, halten von Vorträgen über berufliche und private Erfahrungen
  • Übernahme von Patenschaften durch Rotarier, d.h.Begleitung einzelner Kursteilnehmerinnen und Unterstützung bei der Arbeitssuche nach Kursende
  • Bekanntmachung des Projektes innerhalb Rotary und in der Presse/ Medien
  • Kontaktierung des Buffetservices des Projektes
  • Frauen die 75 Prozent der Unterrichtsstunden absolviert haben, erhalten ein Zertifikat, das sie bei der Arbeitssuche als qualifiziert ausweist.

Positive Effekte:

  • Wenn die Lebensumstände der Frauen in den Armenvierteln verbessert werden, profitiert die ganze Familie und die Gemeinschaft davon (gesamt etwa 1.000 Personen bei der Weiterbildung von 125 Frauen im Jahr).
  • Die Qualifizierten Frauen werden wirtschaftlich unabhängiger und können ihre Familien besser durchbringen.
  • Bei der Erreichung eines gewissen Wohlstands steigen die Chancen, dass die Kinder eine höheren Bildungsabschluss erzielen als ihre Mütter.
  • Qualifizierte Frauen werden selbstbewußter: Gegenwärtig erfahren viele Frauen Gewalt durch ihre Männer, von denen finanziell abhängig sind. In vielen Fällen gibt es diese Männer in den Familienverbänden nicht.
  • Bestandteil der Schulung ist zudem, dass Frauen über Rechte aufgeklärt werden und ihnen aufgezeigt wird, an wen sie sich in Notfällen aller Art wenden können.

Der Rotary Club Weinheim dank den unterstützenden Clubs Schwetzingen-Kurpfalz (https://schwetzingen-kurpfalz.rotary.de), Schriesheim-Lobdengau (https://schriesheim-lobdengau.rotary.de) und Bielefeld-Sparrenburg (https://bielefeld-sparrenburg.rotary.de).

Hilfsprojekt Favelas da Maré des Rotary Club Weinheim

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Seien Sie dabei, wenn am 17. Januar 2017 Spitzen-Tischtennis für einen guten Zweck in Weinheim geboten wird.

Dienstag, 17. Januar 2017 ab 18.00 Uhr
Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule

Kartenvorverkauf: DiesbachMedien GmbH, Friedrichstraße 24, 69469 Weinheim

Eintritt: 15,00 Euro, Familien 25,00 Euro im Vorverkauf und an der Abendkasse.

Wir danken unseren Sponsoren:

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